Wer kennt nicht die Tage, wo man vom Pferd steigt und meint, nichts hätte geklappt. Auch ich kenne solche Tage, bei mir selbst oder auch bei Reitschülern. Doch hat an solchen Tagen wirklich nichts beim Reiten geklappt?

Zumeist war es eine Lektion, die noch nicht zu unserer Zufriedenheit funktioniert hat. Doch was ist mit all den anderen Lektionen, die wir geritten sind? Wenn wir nochmal unsere Reiteinheit Revue passieren lassen, so werden wir feststellen, dass viele Aufgaben gut gelungen sind, sich vielleicht sogar verbessert haben. Mit Ausnahme der einen Lektion. Somit war es im Grunde eine gute und erfolgreiche Trainingseinheit. Wir haben uns jedoch so auf die eine für uns negativ gelaufene Aufgabe so stark fokussiert, dass wir all die positiven Aspekte der Reiteinheit nicht mehr gesehen haben.

Dies kommt nicht nur beim Reiten vor, auch im alltäglichen Leben ergeht es uns öfters so. Wer hat nicht schon mal am Abend auf den vergangenen Tag geschimpft, an dem scheinbar alles schiefgegangen ist und nichts Positives passiert ist.
Seit einem Jahr schreibe ich jeden Abend drei positive Ereignisse des Tages auf, für welche ich dankbar bin. Als ich damit angefangen habe und einer Freundin davon berichtete war ihre erste Frage: Und da fallen dir immer drei Dinge ein? Ja, tun sie! Und fast immer muss ich überlegen welche Ereignisse ich aufschreibe, da es so viel mehr Positives über den Tag verteilt gab. Das sind oftmals viele kleine Dinge, wie die liebe Nachricht einer Freundin, ein schöner Moment mit meinen Tieren, jemand der mir die Tür aufhält und vieles mehr. Wir erleben jeden Tag so viele positive Dinge, für welche wir dankbar sein können! Denn diese sind nicht selbstverständlich, auch wenn wir sie oftmals dafür nehmen.
Eine wissenschaftliche Studie von Emmons und McCullough hat schon vor Jahren herausgefunden, dass das tägliche Praktizieren von Dankbarkeit nachweislich zu mehr Zufriedenheit, besserem Schlaf und weniger physischen Beschwerden führt, sowie zu einer optimistischeren Einstellung.
Ich kann dies aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Und das Aufschreiben von drei Dingen für welche ich am Abend dankbar bin, ist mittlerweile zu einem festen Ritual geworden.

Und wofür seid Ihr heute dankbar?