Diesen Spruch haben bestimmt schon einige von euch gehört. Ich finde den Spruch an sich schon wirklich schlimm. Doch noch schlimmer ist, dass es noch immer viele Menschen gibt die danach handeln und es ihnen teilweise nicht mal bewusst ist.

Wir sind alle Experten darin andere Leute auf ihre Fehler aufmerksam zu machen, doch wann hast du das letzte Mal jemanden gelobt? Stell dir vor du bist auf einem Reitturnier und eine gute Freundin liefert einen richtig tollen Ritt ab. Wahrscheinlich wirst du sie beglückwünschen und ihr sagen wie toll sie das gemacht hat. Wie wäre die Situation, wenn du die Reiterin nicht kennst? Würdest du ihr sagen, wie gut dir der Ritt gefallen hat und sie für ihre feine Einwirkung loben? Stell dir vor du selbst wärst die Reiterin. Wie würde es sich anfühlen, wenn dich eine fremde Person für dein schönes Reiten lobt?
Andere Situation, du sitzt auf dem Pferd und bist schon dreimal verkehrt angaloppiert und ärgerst dich, dass es nicht klappt. Wie reagierst du, wenn die Übung endlich funktioniert? Lobst du dein Pferd oder denkst du eher, na also, warum nicht gleich so. Als Reitlehrerin motiviere ich meine Schüler immer wieder ihr Pferd für gute Leistungen zu loben. Oftmals wird es einfach vergessen. Doch aus der Lerntheorie wissen wir, dass Lebewesen durch positive Bestärkung – und genau das ist ein Lob – besser lernen. Warum also fällt es uns so schwer oder wird so oft von uns vergessen?

Versuche doch die nächste Zeit dein Pferd und deine Mitmenschen, wenn sie etwas Gutes vollbracht haben dafür zu loben, anstatt ihnen die Fehler vor Augen zu halten. Und beobachte einmal was dieser Blick auf das Positive mit dir selbst macht und wie sich das Loben auf dich und dein Gegenüber auswirkt.